Missa brevis in G-dur KV 140 (Pastoral-Messe)

für Soli, Chor, Streichorchester und Orgel

von Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791)

Die Weihnachtsgeschichte hat Komponisten in der ganzen abendländischen Musiktradition angeregt, bei ihren Werken für das Weihnachtsfest sowohl Wiegenlieder als auch sogenannte Pastorale (Hirtenstücke) zu verarbeiten. Letzteres sind eher ruhige Musikstücke, meist in langsamen 6/8- oder 12/8-Takt, die die Idylle des Landlebens zum Ausdruck bringen sollen. Oft werden in diesen Stücken Holzblasinstrumente wie Flöten und Oboen eingesetzt, die von langen Basstönen begleitet werden, die den Eindruck der Borduntöne des Dudelsacks vermitteln. Die Verwendung dieser Elemente für eine Messvertonung an Weihnachten findet sich in allen europäischen Ländern. In Süddeutschland, der Schweiz, Österreich und Tschechien waren diese Pastoralmessen im 18. und 19. Jahrhundert aber ganz besonders beliebt. Wolfgang Amadeus Mozart schrieb seinen Beitrag zu diesem Genre wahrscheinlich 1773 für den Salzburger Dom. Entsprechend der dortigen Aufführungspraxis ist sie recht kurz. Das Orchester ist auf ein Streichorchester ohne Bratsche und eine Orgel beschränkt. Chor und Solisten wechseln sich in kurzen Abschnitten ab. Der innige und volkstümliche Charakter der Messe bleibt trotz weniger dramatischer Episoden stets gewahrt. Zahlreiche Abschriften in vielen süddeutschen und österreichischen Abteien, Stiften und Pfarrkirchen beweisen, dass diese Messe schon zu Mozarts Lebzeiten sehr geschätzt wurde.

 

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