Missa

 

Die Missa für Solo-Tenor, Trompete, Chor und Orgel komponierte Tobias Breitner als Beitrag zum 125-jährigen Jubiläum des Chors der Jesuitenkirche. Deshalb nahm er vor allem auf die Möglichkeiten und Gegebenheiten an der Jesuitenkirche Rücksicht. Sie wurde am 23. November 2002 uraufgeführt. Die Komposition ist zwar nicht tonartgebunden, aber jeder Teil der Messe kreist um einen zentralen Ton mit einem vorwiegend tonalen Beziehungsgeflecht. Die ausgeklügelte Rhythmik orientiert sich zumeinst vornehmlich an den natürlichen Wortakzenten.

 

Das Kyrie beginnt mit einer quasi vorsichtig tastenden Trompete, dem der Chor vertrauensvolle Kyrie- und Christe-Rufe entgegensetzt. Da die Messe bereits von Beginn an für eine Aufführung zu Pfingsten konzipiert war, wird im Gloria der Pfingsthymnus „Veni Creator Spiritus“ (Gotteslob Nr. 241) verarbeitet. Der umfangreiche Text des Credo ist weitgehend dem Solo-Tenor übertragen, der sich mit Credo-Einwürfen des Chors abwechselt. Im dritten Teil des Credo wird auch der Chor überwiegend unisono geführt. Vorbild für das Klangbild des Sanctus sind manche Kompositionen von Olivier Messiaen. Die Sanctus-Rufe des Chors werden von Fis im Pianissimo bis zum C-dur im Fortissimo geführt. Das kurze kontemplative Benedictus ist dem Solisten übertragen. Das Agnus Dei hat als Vorbild eine Passacaglia, einer Variationsfolge über einer gleichbleibenden Basslinie. Hier wird die Basslinie allerdings verbreitert bis ein Signal der Trompete diese Entwicklung abbricht und in das „dona nobis pacem“ überleitet.

 

T. M. Eisele

 

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